1. Grundidee: Direkte Verbindung zwischen Netzwerken
Statt dass Daten über mehrere Zwischenprovider laufen, verbinden sich Netzwerk A und Netzwerk B direkt.
Typische Beispiele:
- Telekom ↔ Netflix
- Vodafone ↔ Google
- M-Net ↔ DE-CIX (großer Internetknoten in Deutschland)
- Telekom ↔ Deutsche Glasfaser
2. Warum macht man Peering?
2.1 Bessere Geschwindigkeit
Durch die direkte Verbindung sind die Wege kürzer, dadurch sinkt die Latenz (Ping) und Webseiten / Streams werden schneller aufgebaut.
Vereinfacht:
2.2 Weniger Kosten
Ohne Peering müssen Provider sogenannten Transit einkaufen, also die Mitbenutzung fremder Netze. Das kostet Geld. Mit Peering können zwei Netze den Verkehr direkt austauschen und sparen sich diese Transitkosten.
2.3 Höhere Ausfallsicherheit
Wenn zwei Netzwerke direkt verbunden sind, ist man weniger abhängig von Drittanbietern. Fällt ein Transit-Provider aus, kann der Verkehr trotzdem über das Peering laufen.
3. Arten von Peering
3.1 Public Peering
Viele Provider treffen sich an einem großen Internetknoten (Internet Exchange), z. B.:
- DE-CIX (Frankfurt, München, u. a.)
- AMS-IX (Amsterdam)
- LINX (London)
Prinzip:
3.2 Private Peering
Hier verbinden sich zwei große Netze direkt, ohne öffentlichen Knoten, z. B.:
- Netflix ↔ Telekom
- Google ↔ Vodafone
Das ist meist schneller und stabiler, aber teurer in Aufbau und Betrieb.
4. Was bedeutet Peering für Endkunden?
Für dich zu Hause hat Peering große Auswirkungen, auch wenn man es nicht direkt sieht:
- Schnelleres Streaming: YouTube, Netflix & Co. Laufen flüssiger, wenn dein Provider gut mit deren Netzen peert.
- Besseres Online-Gaming: Geringere Latenz, stabilere Pings.
- Schnellere Webseiten: Vor allem bei häufig genutzten Diensten wie Google, Microsoft, Meta.
- Weniger Abend-Einbrüche: Wenn der Anbieter genug Peering-Kapazität hat, bricht die Geschwindigkeit abends weniger ein.
5. Zusammenfassung
- Peering = direkter Datenaustausch zwischen zwei Netzwerken.
- Es reduziert Kosten, Latenz und Abhängigkeiten von Drittanbietern.
- Es gibt Public Peering an Internetknoten und Private Peering zwischen zwei Netzen.
- Für Endkunden äußert sich gutes Peering in schnellem Streaming, gutem Ping und stabilen Geschwindigkeiten.



